Ökologisch-Demokratische Partei
Ortsverband Neufahrn-Eching

Veröffentlicht im Echinger Forum, Ausgabe 10/2024

Aufruf zum Nichtstun im herbstlichen Garten

Portrait Susanne Rauschmayr

Wenn Sie dieses Heft lesen, haben Sie vermutlich schon im Garten oder am Balkon gewerkelt und ihn winterfest gemacht. Sollte dies nicht der Fall sein, dann starte ich hiermit einen Aufruf zum Nichts-Tun (oder Wenig-Tun). Denn viele Insekten und Vögel freuen sich, wenn es im Garten ein bisschen unordentlicher ist. Wenn Laub unter den Bäumen liegen bleibt, wenn verdorrte Pflanzenstängel einfach stehen bleiben dürfen. Die kleinen Winterquartiere, die wir mit den Kindern am Weltkindertag gebastelt haben, kommen hoffentlich auch zum Einsatz.

Brennessel-Ecke

Viele Insekten nutzen die Stängel zur Überwinterung oder verkriechen sich im Laub. Es gibt diverse Wildbienenarten, die in markhaltigen Stängeln nisten (Brombeere, Himbeere, Disteln, Heckenrose, Sommerflieder, Königskerze, etc... ), manche sogar über mehrere Jahre hinweg. Eine wunderbare Wildbienen-Nisthilfe lässt sich aus Brombeerstängeln schnell bauen: Stängel senkrecht am Zaun oder Balkon befestigen oder in einen Topf mit Sand stecken, fertig. (Die senkrechte Ausrichtung erleichtert es den Bienen, sie zu erkennen).

Die Vögel wiederum freuen sich an den vielen Insekten im Naturgarten, den Pflanzensamen und oder den nicht gefallenen Früchten, die am Baum hängen bleiben. Ich gebe zu, es ist zu Beginn etwas anstrengend, diese Unordnung und den Wildwuchs auszuhalten, aber es wird zunehmend leichter.

Eine Brennnessel-Ecke (mit kleiner Benjes-Hecke im Hintergrund) ist auch schön anzuschauen und wird im Sommer belohnt mit vielen Schmetterlingen, deren Raupen dort Nahrung finden. Also: lieber mit einer Tasse Tee die Insekten beobachten und die Gartenschere ruhen lassen, ist eh viel schöner!

Susanne Rauschmayr

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